bei verschiedenen Akteuren aus Gesellschaft, Wirt- schaft, Umwelt sowie Wissenschaft eine Umfrage durch. Unter anderem wollte die Arbeitsgruppe wis- sen, in welchen Themenbereichen die Akteure den grössten Handlungsbedarf sowie Opportunitäten sehen. Unter den meist Genannten befinden sich: Sustainable Develop- ment Goals Ziel 3: Gesundes Leben für alle Ziel 4: Bildung für alle Ziel 5: Gleichstellung der Geschlechter Ziel 11: Nachhaltige Städte und Siedlungen Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen Meist genannte Unterziele 3.4 Prävention Frühsterblichkeit durch nichtübertragbare Krankheiten; 3.5 Prä- vention und Behandlung Suchtmiss- brauch; 3.8 Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung; 3.9 Todesfälle und Erkrankungen durch Chemikalien und Verschmutzungen verringern 4.2 Zugang zu hochwertiger frühkind- licher Erziehung, Betreuung und Vor- schulbildung; 4.7 Bildung für nachhal- tige Entwicklung 5.1 Alle Formen von Diskriminierung beenden; 5.4 Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit anerkennen und wertschät- zen; 5.5 Teilhabe von Führungsrollen 11.3 Urbanisierung nachhaltig und par- tizipativ gestalten und steuern; 11.a Positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verbindungen zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten unterstützen 12.2 Nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung natürlicher Ressourcen; 12.3 Nahrungsmittelverschwendung halbie- ren; 12.6 Nachhaltige Verfahren und Berichterstattung durch Unterneh- men; 12.7 Nachhaltige Verfahren in der öffentlichen Beschaffung Ziel 13: Massnahmen zum Klima- schutz 13.2 Klimaschutzmassnahmen in die nationalen Politiken, Strategien und Pla- nungen einbeziehen Ziel 15: Leben an Land 15.1 Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land- und Bin- nensüsswasser-Ökosysteme; 15.5 Ver- schlechterung der natürlichen Lebens- räume verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzten, Aussterben verhindern (Quelle: Andrea Ries, Programmbeauftragte Abteilung Analyse und Politik, DEZA, Vortrag Dialog 2030 für nachhaltige Entwicklung – 23.10.2017). Landwirtschaft hat Lösungsansätze zu bieten Die Landwirtschaft hat in all den genannten The- men Lösungsansätze zu bieten. Beispielsweise den Ökologischen Leistungsnachweis sowie die Biodi- versitätsbeiträge im Direktzahlungssystem, die zu den Zielen 15.1 und 15.5 beitragen. Oder die im Jahre 2008 erschienenen «Umweltziele Landwirt- schaft» für die Umweltbereiche Biodiversität, Land- schaft und Gewässerraum, Klima und Luft sowie Wasser und Boden, die gemeinsam vom Bundes- amt für Umwelt BAFU und dem BLW erarbeitet wur- den. Auch gibt es zu Ziel 2 und 12 das «Sustainable Food Systems Programme», ein weltweites, vom BLW geleitetes Programm der Vereinten Nationen, das zum Ziel hat, die Verschiebung zu nachhaltigen Kon- sum- und Produktionsmustern, entlang der gesam- ten Wertschöpfungskette, zu fördern. Das Programm macht insbesondere auf Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, gesunde Ernährung und Lebensmit- telverschwendung aufmerksam. Es gäbe noch viele andere Beispiele zu nennen, die bereits in die rich- tige Richtung ziehen. Doch die bestehenden Mass- nahmen reichen nicht aus und sind noch zu wenig miteinander koordiniert und vernetzt. Es wird auch schnell klar, dass diese vielschichtigen Themen nicht von einzelnen Akteuren oder Wirtschaftszweigen angegangen werden können. Die Zusammenar- beit auf verschiedenen Ebenen, oder auch schon nur das Gespräch im Hinblick auf eine nachhaltige Welt, fördert das Bewusstsein und eröffnet neue Hand- lungsmöglichkeiten. Als Player im Landwirtschaft- lichen Innovations- und Wissenssystem LIWIS bietet die AGRIDEA viele interdisziplinäre Themenbereiche an, in denen Projekte meist mit Partnern entwickelt und durchgeführt werden. In Plattformen und zahl- reichen Kursen werden Themen aufgegriffen, die in der nebenstehenden Tabelle genannt werden. Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz kennen die Agenda 2030 und deren nachhaltige Entwick- lungsziele (noch) nicht. Vielleicht ist das auch nicht für alle notwendig. Notwendig erscheint jedoch, dass wir an nachhaltigeren Systemen arbeiten und dass wir uns darüber austauschen. Und wer die Nachhal- tigkeitsziele der Agenda 2030 kennt, der kann auch mitreden und fordern. Fordern wenn es darum geht, dass wir alle – egal ob Verwaltung, Beratung, For- schung oder Unternehmen – unsere Pflichten wahr- nehmen. Informationen: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung BLW-Ziele für nachhaltige Entwicklung Länderbericht der Schweiz zur Umset- zung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung GAPRAME (auf Englisch) 5